Wenn das Warentermingeschäft so lukrativ sein kann wie hier beschrieben, warum machen Sie es
nicht selbst und allein?
Ich mache es selbst. Und allein. Das können Sie übrigens auch. Wenn Sie Zeit haben und die Ex-
pertise, dann gibt es viele Internet-Anbieter, die Ihnen direkten Zugang verschaffen können.
Sie vergessen zu erwähnen, dass ein Totalverlust möglich ist, das Risiko ist extrem hoch.
Das wurde nicht vergessen, sondern ist im Rahmen der zu unterschreibenden gesetzlichen Risiko-
Erklärung ohnehin Pflicht, wie auch bei den Banken. Eine übliche Standardprozedur, sogar weltweit.
Sie übertreiben doch im Beispiel 3 mit 333% Gewinn innerhalb von 24 Stunden! In Wahrheit werden
doch mit dem Kontogeld nicht so viele Kontrakte gekauft, dass keine Reserven mehr übrig bleiben!
Warum nicht? Wenn Sie möchten, könnten Sie das. Der Broker hätte nichts dagegen. Aber wenn
Sie eine Sicherheitsreserve halten wollen, welchen Prozentsatz würden Sie denn einsetzen?
Höchstens 10 %! Na schön. Dann rechnen ich mit dieser, Ihrer kleinen Zahl mal weiter. 333%
Profit pro Kontrakt, wenn Sie nur 1/10 einsetzen, wären das 33% Gewinn auf das Kapitalkonto
In 24 Stunden. Wo sonst bekommen Sie das? Bietet Ihnen Ihr Bankberater das bei Tagesfestgeld
an Zins? Oder bekommen Sie das mit irgendeinem anderen Anlageprodukt auch nur annähernd?
Es gibt Leute, die sind heilfroh ein Bruchteil davon an Rendite zu machen - in einem ganzen Jahr!
Hören Sie auf, das ist Äpfel mit Birnen verglichen! Im übrigen zweifele ich Ihre Behauptung an, dass
die Hälfte aller Positionen gewonnen wird und die andere verloren. Es wird doch viel öfter verloren,
weil die Positionen durch das Setzen von Stopmarken allzu oft ausgestoppt werden.
Ich sprach von der statistischen Wahrscheinlichkeit, die gilt immer für eine große Anzahl von Trans-
aktionen. Doch selbst wenn zunächst die Anzahl der Verlustgeschäfte höher wäre als die Anzahl der
Gewinngeschäfte, kann immer noch ein guter Gewinn auf dem Konto verbucht sein.
Das ist für mich nicht unmittelbar nachvollziehbar, wie soll das denn gehen? Das ist doch widersinnig!
Keineswegs. So der durchschnittliche Gewinn der profitablen Geschäfte höher ist als der durchschnittliche
Verlust der nicht profitablen Geschäfte wegen der Verlustbegrenzung ohne vorsätzliche Gewinnbegren-
zung, also einer damit einhergehenden Brechung der Symmetrie zugunsten der Gewinnhöhe, können
durchaus mit nur 30% Gewinn-Geschäften und 70% Verlustgeschäften noch Gewinne entstehen. Sie
können sich das selbst ausrechnen. Wenn der durchschnittliche Gewinn 3 Mal so hoch ist wie der durch-
schnittliche Verlust wäre das zum Beispiel der Fall, auch unter Berücksichtigung der Transaktionskosten.
Hm ... Ich erkenne, Ihre Zweifel zerstreut zu haben. Das ist eben das Gute am aufgeschlossenen und
intelligenten Skeptiker, dass er nämlich alles für möglich hält. Machen Sie doch, was Sie wollen!
Ich mache mit! Gut. Dann danke für das entgegengebrachte Vertrauen. Willkommen an Bord!